Sé - die Kathedrale von Funchal
Sé ist die Abkürzung für Sedes episcopalis, Bischofsitz. Die Kirche wurde 1514 geweiht. Von außen wirkt der gotisch-romanische Bau eher schlicht und einfach, aber dieser Eindruck täuscht. Denn im Inneren sieht man jedoch üppige, vergoldete Holzschnitzarbeiten. Eine Holzdecke aus Alfarge (einem einheimischen Holz) mit Elfenbeineinlegearbeiten, gehalten im Mudéjar-Stil – orientalische Ornamente und Motive, die die christianisierten Mauren auf der Iberischen Halbinsel verwendeten.
Von dem ursprünglichen Inventar der 1517 eingesegneten Kirche ist inzwischen viel im Museum für sakrale Kunst zu sehen. Geblieben sind einige Geschenke vom König Dom Manuel. Dazu gehören das Taufbecken, der Hochaltar und die Kanzel. Die Kirchenschiffe werden durch zehn gotische Bögen miteinander verbunden.
Den Übergang zum Altarraum markiert ein Triumphbogen. Im Altarraum selbst findet sich uralte Handwerkskunst in Forum von vielen Bildtafeln und von Hand geschnitzten Sitzreihen für die Domherren und Kapläne.
Diese Sitzreihen sind verziert mit Apostelbildern. Auch an den Armlehnen haben die Künstler sehr detailreiche, teils schon gewagte mittelalterliche Darstellungen eingearbeitet.