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Traditionelle Madeira-Häuschen in Santana

Santana-Häuschen
Santana-Häuschen

 

Santana ist berühmt für seine strohbedeckten Bauernhäuschen, sie sind die Wahrzeichen der Insel Madeira.

Die Häuschen sind sehr klein und einfach eingerichtet, aber früher war es das Zuhause der Bauern. Heute sind nur noch wenige davon bewohnt, und sie werden eher aus Tradition und als Touristenattraktion instand gehalten.

Manche Strohhäuschen können in Santana von innen besichtigt werden, Sie werden staunen dass es mehr Platz bietet als von außen vermutet. Der Schlafbereich befindet sich meist auf einer höheren Ebene, die über eine Auszugstreppe erreicht wird.

Es sollen auf Madeira noch etwa 100 von den hübschen Häuschen stehen. Die Strohdächer sind bis zur Erde hinuntergezogen und dienen als eine Art Klimaanlage. Sie schützen nämlich im Winter vor Kälte, und im Sommer ist es trotzdem angenehm kühl im Haus. Allerdings muss das Strohdach alle 5 Jahre erneuert werden.

Der kleine liebevoll angelegte Blumengarten darf vor keinem der Häuschen fehlen. Meist werden Strelitzien angepflanzt, die durch ihre Farbenpracht auch sehr gut zu dem teils rot angemalten Santana-Haus passen. Die Gemeinde vergibt jedes Jahr sogar Preise für das schönste Haus.

Korbflechterei in Camacha (Zur Zeit leider geschlossen)

Korbflechterei in Camacha
Korbflechterei in Camacha

 

Camacha ist wegen seiner Korbwaren einer der meistbesuchten Touristenorte Madeiras. Die Besucher können den Flechtern in der Schauwerkstatt vor Ort bei der Arbeit zusehen.

In Camacha findet man jede Art von handgeflochtenen Dekorationsgegenständen und Möbeln aus Weide.

Durch das feuchte Klima und den Wasserreichtum wachsen die Weiden fast überall auf der Insel. Anfang des Jahres werden Sie geschnitten, und anschließend geschält und gebündelt. Damit die Ruten besonders geschmeidig für die Weiterverarbeitung werden, kocht man sie stundenlang in großen Trögen. Durch das Erhitzen erhalten die Weiden ihre rotbraune Farbe. Dann kann die Arbeit des Flechtens beginnen.

Die Kreativität der Korbflechter ist umwerfend und man staunt nur wie sie die einfachen Weidenruten in kunstvolle Gegenstände wie Möbel, Körbe, Tierfiguren und vieles mehr verwandeln. Es entstehen dabei Qualitätsprodukte, die unter Einsatz von Händen, Füßen und teils sogar mit Hilfe der Zähne, oft noch in Heimarbeit gefertigt werden.

Selbst die berühmten Korbschlitten, die für die Fahrt von Monte nach Funchal bekannt sind, werden hier hergestellt.

Es sind insgesamt etwa 1000 verschiedene Artikel die auf Madeira aus Korbweide angeboten werden. Das Kunsthandwerk aus Weidenruten ist auch international bekannt. Vieles davon wird in die USA, Kanada, nach Südafrika, aber auch innerhalb Europas exportiert.

Die Händler verpacken die vor Ort gekauften Waren aber auch fachgerecht, und schicken sie zuverlässig an die Heimatadresse des Käufers.

Die Produkte für die Landwirtschaft und den Haushaltsbedarf werden bereits seit Beginn der Besiedlung der Insel Madeira hergestellt. Für die Arbeit an den steilen Hängen waren verschiedene Arten von Körben unentbehrlich. Es ging dabei nicht nur um die Ernte, sondern auch die Baumaterialien mussten den Hang hinauf und hinunter befördert werden. Diese geflochtenen Körbe haben sich bis heute bewährt und werden immer noch bei der Feldarbeit eingesetzt.

Bereits seit 1850 werden die Weiden in Camacha maschinell verarbeitet. Erst drei Jahrzehnte später wurde die Korbflechterei zu einem bedeutenden Erwerbszweig für Madeira.

Die Tradition der Folklore

Folklore
Folklore

 

Die Tänze der Folkloregruppen auf Madeira sind etwas ganz Besonderes und werden auch von den jüngsten Teilnehmern sehr ernst genommen.

Viele Feste bieten ein Schauspiel von Folklore Umzügen bei denen jede Region, oft sogar kleine Ortsteile, ihre eigenen Tänze einstudieren und stolz präsentieren. Dabei tragen alle die farbenprächtigen Kostüme, und auch die Kinder strahlen darin vor Lebensfreude. Man sieht jedem Tänzer an, dass sie mit Leib und Seele ihre Tradition aufrechterhalten möchten.

Dies erkannten später auch die Touristen, was zur Folge hatte dass die Trachtengruppen auch außerhalb von Volksfesten immer mehr Auftritte bekamen. Heute kann man sie in fast jedem Hotel und vielen Restaurants bewundern.

Die Folkloretänzer aus der Korbflechter-Gemeinde Camacha ist eine der berühmtesten Gruppen, und hatte mittlerweile sogar im Ausland einige Wettbewerbe. Sie traten in Venezuela, Südafrika, Frankreich, Schweden, der Sowjetunion, den USA, Kanada und Finnland sowie in Italien auf. In Berlin waren sie bei der internationalen Tourismusbörse ebenso vertreten.
Bereits im Jahr 1949 nahm die Gruppe an einem Folklore-Wettbewerb in Spanien teil und bekam auf Anhieb den ersten Preis, dabei wurde sie erst 1948 gegründet.

Während den Tänzen wird natürlich auch gesungen, und der Minnesänger und die Minnesängerin erzählen dabei hauptsächlich über ihre Heimat, das Leben und die Liebe.

Es wird sehr deutlich dass die frühere Sklavenarbeit, Arbeiten im Zuckerrohr- und Gemüsefeld, das Pflücken der Weinreben, der Fischfang und auch Hochzeiten tänzerisch dargestellt werden. Diese Ausdrucksformen sind sicher einer der Gründe für die Höchstnoten verschiedener Wettbewerbe.

Die Stickerei – das Kunsthandwerk Madeiras

Madeira Stickerei
Madeira Stickerei

 

Seit mehr als 150 Jahren ist die Stickerei sicher das berühmteste Kunsthandwerk Madeiras. Sie werden ausschließlich von Hand überwiegend in Heimarbeit hergestellt. Auch heutzutage sind noch mehr als 30000 Frauen und Mädchen in diesem Industriezweig beschäftigt.

Im Jahr 1850 wurde die Madeira Stickerei erstmals öffentlich vorgestellt und gleich ein Jahr später nahm sie an der Weltausstellung in London teil. Sie ist seit dem 19. Jahrhundert einer der bedeutendsten Exportartikel Madeiras. Heutzutage sind die 3 größten Exportmärkte USA, England und Italien.

Nach dem Krieg wurden große Fabriken gegründet, wie Patricio & Gouveia (1925), Imperial de Bordados (1926) und J.A. Teixeira (1937), die auch heute noch bestehen.

Die Musterbücher dieser Fabriken zeigen Tausende von Designs, die auch die Entwicklung der madeirensischen Stickerei-Industrie eindrucksvoll darstellen.

Beim Kauf dieser wertvollen Handarbeit sollte man unbedingt darauf achten, dass die Madeirastickereien durch ein Qualitätssiegel in Form eines Hologramms gekennzeichnet sind.

In Funchal gibt es zig Stickerei-Geschäfte die verschiedene Produkte wie traditionelle Geschirrtücher, Taschentücher, Tischsets und Tischdecken, sowie Bekleidung und Damenunterwäsche anbieten. Viele der größeren Geschäfte haben ihre eigene Fabrik gleich nebenan, die man gerne auch kostenlos besichtigen kann.

Eine Madeira-Stickerei ist nicht gerade billig. Aber man sollte auch berücksichtigen, dass die Fertigstellung einer großen handbestickten Tischdecke etwa 7 bis 12 Monate dauert.

Zum Stickereimuseum...

Azulejos – Wandbilder aus blauen Mosaikfliesen

Azulejos
Azulejos

 

Azulejos bedeutet „kleiner polierter Stein“ und einige der blauen Keramikfliesen ergeben insgesamt ein Wandbild. In Europa ist Portugal das Land, in dem es die meisten Fliesenwandbekleidungen gab, und man sie auch heute noch vielerorts findet.

Auf Madeira, hauptsächlich in der Hauptstadt Funchal, begegnet man ihnen auf Schritt und Tritt. Meist kann man diese Kunst an Kirchen, Kapellen und Klöster, sowie Brunnen und Hausfassaden bewundern. Die Azulejos sind heute oft noch so erhalten, wie sie im Laufe der Jahrhunderte angebracht wurden.

Dabei sind Darstellungen traditioneller Alltagsszenen, sowie Blumen-, Vögel- und Schiffsmotive seit Anfang des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. Ein paar Künstler bemalen die Fliesen sogar noch mit der Hand. Eine eigene Produktion gab es aber auf Madeira nie, und die Azulejos müssen seit jeher von Lissabon und Porto geliefert werden.

Die Portugiesen können auf die Kunst der Azulejos nicht verzichten, denn auch heutzutage nimmt diese in Portugal noch einen der ersten Plätze ein.

Das Museum „Museu Nacional do Azulejo“ in Lissabon ist den typisch portugiesischen, weiß-blauen Wandkacheln gewidmet.

Ausrangierte Fässer als Grill für Fleischspieße

Espetada
Espetada

 

Die Fässer werden halbiert, schnell noch ein paar Eisenstangen als Gestell zusammengeschweißt, und schon dienen sie als Grill für den traditionellen „Espetada“, die köstlichen Fleischspieße.

Einige Madeirenser verbrennen darin nur Holz, oft wird aber inzwischen auch Holzkohle nachgelegt damit es eine sehr heiße Glut wird und auch lange hält. Nur dann bleiben die kurz gegrillten Fleischstücke, bei denen man nur Rindfleisch verwendet, innen noch richtig saftig. Wer das Fleisch durch möchte sollte es länger braten, denn „Espetada“ wird normalerweise medium gegessen. Allerdings ist es dann aber nicht mehr so zart und natürlich auch trockener.

Die Rindfleischstücke werden auf Lorbeerstöcke aufgespießt, da es somit den besten Geschmack entfalten kann. Als Ersatz sind aber oft auch Eisenstangen im Einsatz. Die fertigen Spieße werden dann mit grobem Salz eingerieben, das vorher mit viel Knoblauch und Lorbeerblätter versehen wurde. Und schon kann der köstliche „Espetada“ aufs Feuer zum Grillen. Manchmal sieht man die Madeirenser nach dem kurzen Grillen den Spieß noch gegen das Fass klopfen. Dann fällt das grobe Salz ab, und kann somit je nach Geschmack kontrolliert werden.

Dazu gibt es das landestypische Fladenbrot, das „Bolo de Caco“. Es wird auf großen heißen Eisenplatten knusprig gebacken. Danach schneidet man es in der Mitte auf und bestreicht es mit Knoblauchbutter. Das gibt ein leckeres Aroma und passt hervorragend zum gebratenen Rindfleisch.

Die Einheimischen trinken dazu meist hausgemachten Madeira Landwein, der je nach Region verschieden schmeckt. Der Landwein ist sehr trocken und wird ohne Zusätze hergestellt.

 

Bei jedem kleinsten Volksfest gibt es Stände die Rindfleischstücke verkaufen. Daneben sieht man das Holz im Ölfass brennen und das Grillen wird dann meist von jedem selbst übernommen.

Aber auch in den Restaurants gehört der „Espetada“ zur Tradition. Dafür gibt es dann spezielle Ständer auf dem Tisch, an denen die Fleischspieße aufgehängt serviert werden.

 

Eine weitere Spezialität, die seit langem auch traditionell in den Restaurants angeboten wird, ist das „Carne de vinho e alhos“. Dazu wird gekochtes Schweinefleisch verwendet, das einige Tage in Wein und Knoblauch eingelegt war.

Mehr über die Spezialitäten von Madeira erfahren Sie hier!

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