Levadas - einzigartiges Bewässerungssystem auf Madeira
Was verbindet man mit Madeira – natürlich die Levadas. Wussten Sie eigentlich, dass Madeira das längste Bewässerungssystem der Welt hat mit seinen fast 2150 Kilometer langen Levadas. Eigentlich fallen sie gar nicht auf. Da plätschert das Quellwasser in den schmalen Steinrinnen vor sich hin und manchmal sind sie auch mit Steinplatten abgedeckt. Aber überwiegend fließt das Wasser unter freiem Himmel, oft überrankt von Pflanzen und kurvt um jede Bergnase. Erst bei einer Wanderung wird einem bewusst, was die Leute früher für eine grandiose Leistung vollbracht haben, um diese Wasserläufe zu bauen.
Geschichte der Levadas
Jedes noch so große Hindernis meisterten die Levada-Baumeister, um das Quellwasser aus den Bergeshöhen, von der Nord zur Südküste und über die gesamte Insel zu verteilen. Die ersten Kanäle entstanden in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Arabische und afrikanische Sklaven mussten die Arbeiten verrichten. Für den Zuckerrohranbau und die Windmühlen wurden immer grössere Wasserkanäle gebaut. Erst nach Stagnation des Zuckerhandels wurden die Levadas kaum noch weiter ausgebaut.
Levada-System heute
Heute werden die Levadas vor allem aber touristisch genutzt. Levadas sind begehbar, da sie ständig gewartet werden müssen. Neben dem Wasserkanal befindet sich ein Fußpfad oder die Levadamauer dient als Weg. Es gibt ein richtiges Levada-Wanderwegenetz auf Madeira. Weiterhin werden die Levadas auf Madeira als Bewässerungssystem genutzt. Auch werden drei Elektrizitätswerke auf Madeira mit dem Wasser betrieben.